Galerie Mattocks 2007

Abgetanzt mit Flower Power und handfesten Rock´n Roll

Partystimmung wie in den 70er Jahren beim 10. Mattocks-Revial

 

Es muss wohl das genüssliche Zurückbesinnen an eine Zeit sein, in der sanfte Balladen aber auch kerniger Gitarrensound den Musikgeschmack einer ganzen Generation bestimmte. Einen drei Jahrzehnte überspannenden musikalischen Bogen portraitierten die Mattocks beim ihrem 10. Revival im sternenbehangenen Partyzelt vor über 3000 jung gebliebenen Besuchern. Mit einer erstklassigen Blues-Brothers-Show überzeugte die Artland Big Band gegen Mitternacht.

Nicht leicht hatte es die Formation  „Feinripp“, die als Aufwärmband die Mattocks-Party eröffnete, mit dem Anheizen des Publikums. Doch schon bei der ersten Töne von „Hold Tight“, die die Schlüwe-Jungs und ihre Mitstreiter bei den Mattocks ihren Instrumenten entlockten, füllte sich der Tanzboden. Lange nicht gesehen, witzelten die Bandmitglieder. Wie schnell doch ein Jahr vergeht. Einen weiblichen Fan hob Klaus Schlüwe besonders hervor. Seine 83jährige Mutter, wohl der älteste Fan des Abends, hatte sich unter die Partygäste gemischt. Sehr viel, so Schlüwe hätten die Mattocks ihr zu verdanken. Sie sei es in den 60er Jahren schließlich gewesen, die die Jungs und ihr Musikequipment zu ihren Auftritten in der Umgebung gefahren hatte. Mit einem dunkelgrünen VW-Käfer, erinnerte sich Schlüwe gerne an die Anfangsjahre. Ebenfalls gut erinnerte sich der langbärtige Saxophonist an den Credence Clearwater Revival-Hit „Up around the band“, den die Mattocks in diesem Jahr erstmals zu Gehör brachten. 1970 sechs Mal auf Platz eins der Hitparade (die Charts gab es damals noch nicht), hätten die Mattocks den Song am 18. Mai 1971 in Saal Meyer-Bünne erstmals gespielt. Auch an den Bee Gees  versuchten sich die 10 Musiker beim jüngsten Revival. Ganz schön geflucht habe man bei den Proben, doch „Islands in the Stream“ hatten seinerzeit auch Robin Gibb & Co nicht überzeugender vortragen können. Satter glaskarer Gitarrensound gepaart mit Harald Hentschels und Hermann Lampe´s knackigem Bass, dem legendär schwellende Klang einer Lesleyorgel, getragen von den Takt angebenden Drums , in dem Riesenzelt sicherlich eine Herausforderung an die Tontechniker, bügelte den ein oder anderen Patzer wieder glatt. Eben alles handmade und live. Gesangsunterstützung gab es bei fast allen Stücken ohnehin vom Publikum, das Lobo`s „Me and you an a dog namend bo“ ebenso hingebungsvoll mitsang wie den Doobie-Brothers-Kultsong „Listen tot he music“. Eine eindrucksvolle Demonstration, wie man die Überschüsse der vergangenen Revival-Partys in den Nachwuchs investiert habe, kündigte Dieter Schlüwe gegen Mitternacht an. Die 20köpfige „Artland-Big-Band“, Musiker des Nortruper Musikvereins, denen der Reinerlös der Veranstaltungen zugeflossen war, entführten die Mattocks-Fans in die 80er Jahre in das Genre der Blues-Brothers. Schwarze Krempenhüte und Sonnenbrillen, das unverwechselbare Brothers-Outfit, in erster Linie die Musik, gesanglich unterstützt von den vier Schlüwe-Brüdern überzeugten. „Sweet home chicago“ Gimme some Loving“ und nicht zuletzt „Everybody loves sombody“, wer kannte sie nicht.

Zurück in die Mattocks-Tage und damit zurück zur Partytime hieß nach dem einstündigen Gig der Big Band. Mit „Rocking all over the world“ läutete die Band die Morgenstunden ein. Endgültig dunkel wurde es auf dem Veranstaltungsgelände allerdings erst, als der Sonntagmorgen bereits dämmerte